Bringt die Work-Life-Balance die Wirtschaft- und Immobilienpreise aus der Balance?
Die NZZ beobachtet in einem kürzlich erschienenen Beitrag in ganz Europa einen starken Trend hin zur Freizeit- und Anspruchsgesellschaft. So beträgt in Deutschland die durchschnittliche Jahresarbeitszeit pro Erwerbstätigen 1’301 Stunden, während in den USA mehr als ein Drittel mehr, nämlich 1’810 Stunden gearbeitet wird.
Immer weniger Menschen leisten in Deutschland also immer weniger Arbeitsstunden und müssen gleichzeitig eine immer grösser werdende Anzahl an Leistungsbezügern über Wasser halten – dass diese Rechnung nicht aufgehen kann, ist weniger eine Frage der politischen Gesinnung, sondern von simpler Mathematik.
Die Amerikaner machen es vor
Die fleissigen Amerikaner sind für einmal ein Vorbild: Die Wirtschaft brummt und den hohen Immobilienpreisen können nicht einmal Hypothekarzinsen von 7% und mehr gefährlich werden. Statt “Work-Life-Balance” heisst es “Work hard, Play hard”. Oder anders ausgedrückt: Work-Life-Balance muss man sich zuerst erarbeiten.
Vernünftige Schweizer Arbeitnehmer
Es scheint, als hätten die Schweizer wieder mal ein gesundes Mittelmass gefunden: Mit 1’533 durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden und 9 Tagen krankheitsbedingter Absenz befindet sich das Land einmal mehr im Mittelfeld. Die Abschreckung aus Deutschland scheint bislang zu wirken (hartgesottenen Zeitgenossen sei einmal ein kleiner Spaziergang um den Frankfurter Hauptbahnhof empfohlen) und die Chancen stehen gut, dass die Schweiz auch künftig eine Balance zwischen amerikanischem Hardcore-Kapitalismus und Deutschem Sozialstaat finden kann.
Übrigens: Absolut arbeitnehmer- und wirtschaftsverträglich können Schweizer Arbeitnehmer 2025 Brückentage einsetzen:
Ostern: 8 Brückentage für 16 Ferientage
1. Mai: 4 Brückentage für 9 Ferientage
Auffahrt: 4 Brückentage für 9 Ferientage
Pfingsten und Frohnleichnam: 8 Brückentage für 16 Ferientage
1. August 2025: 4 Brückentage für 9 Ferientage
Weihnachten/Neujahr 2025/2026: 6 Brückentage für 16 Ferientage