Perfect Match: So finden Sie die passende Hypothek

SARON, Flex, Roll-Over oder doch eine Festhypothek? Welche Unterschiede gibt es zwischen Online-Hypotheken, Kreditplattformen und klassischen Hypothekar-Anbietern? Erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie den Durchblick im Hypotheken-Dschungel behalten können.
Exploring Mortgage Options: SARON, Flex, Roll-Over, and More—Finding Your Best Fit in the Mortgage Jungle

Die Wahl der richtigen Hypothek – ob eine SARON-Hypothek, die sich am Geldmarkt orientiert, oder eine Festhypothek mit gleichbleibendem Zinssatz – kann signifikante Auswirkungen auf Ihre Finanzierung haben. Im Folgenden erläutern wir, warum allenfalls eine Kombination der beiden Modelle sinnvoll sein könnte und welche weiteren Aspekte bei der Entwicklung einer effektiven Finanzierungsstrategie zu berücksichtigen sind.

Hypothekarmodelle – ein Überblick

SARON-Hypothek
Die SARON-Hypothek ist eine Geldmarkthypothek mit einem variablen Zinssatz, der auf dem Swiss Average Rate Overnight (SARON) basiert. Diese Form eignet sich besonders für Personen, die finanzielle Flexibilität wünschen, von tendenziell fallenden Zinsen ausgehen und bereit sind, gewisse Zinsschwankungen zu akzeptieren​​.

  • Zinssatz: Variabel, basierend auf dem SARON, angepasst in der Regel alle drei Monate.
  • Laufzeit: Unbefristet, normalerweise mit einer Kündigungsfrist von einigen Monaten. Bei einigen Banken ist der Wechsel in eine Festhypothek jederzeit möglich.
  • Zinsrisiko: Höher, da die Zinsen kurzfristigen Schwankungen unterliegen können.

Festhypothek
Im Gegensatz dazu bietet die Festhypothek einen festen Zinssatz über die gesamte Laufzeit, was vorhersehbare Zahlungen ermöglicht und Schutz gegen steigende Zinsen bietet​​.

  • Zinssatz: Fest über die vereinbarte Laufzeit. Bei einigen Banken kann der Zinssatz mit einem kleinen Aufschlag bis zu 12 Monate im Voraus fixiert werden (Forward-Hypothek).
  • Laufzeit: Befristet, üblicherweise zwischen zwei und zehn Jahren.
  • Zinsrisiko: Geringer während der Laufzeit, aber potenzielles Risiko bei der Anschlussfinanzierung.

Hypothekenmix:
Kombination verschiedener Modelle

Ein Hypothekenmix kombiniert verschiedene Hypothekentypen und Laufzeiten; man spricht in diesem Zusammenhang auch von Tranchen. Dies kann dazu beitragen, das Zinsänderungsrisiko zu minimieren und die Vorteile beider Hypothekenformen zu nutzen.

Beispiel eines Hypothekenmixes 

  • Teil der Finanzierung als SARON-Hypothek: Nutzt niedrigere Zinssätze und bietet Flexibilität.
  • Teil als Festhypothek: Sichert einen festen Zinssatz, was die Planbarkeit erhöht und vor Zinsanstiegen schützt​​.

Durch diesen Ansatz können Sie flexibel auf Zinsänderungen reagieren und zugleich einen Teil Ihrer Hypothek gegen Zinsanstiege absichern. Durch die Aufteilung Ihrer Gesamthypothek in mehrere Tranchen mit unterschiedlichen Laufzeiten (z.B. eine Tranche mit einer dreijährigen und eine mit einer achtjährigen Laufzeit) können Sie Ihr Zinsrisiko weiter streuen. Dies verhindert, dass Sie Ihre gesamte Hypothek zu einem möglicherweise ungünstigen Zeitpunkt refinanzieren müssen​​.

Die Kombination von SARON- und Festhypotheken sowie die strategische Aufteilung in Tranchen mit unterschiedlichen Laufzeiten kann eine effektive Methode sein, um die Flexibilität zu maximieren und gleichzeitig finanzielle Sicherheit zu gewährleisten. Es empfiehlt sich, diese Optionen regelmässig mit einem Hypothekenberater zu überprüfen und an.

Weitere Tipps und Tricks rund ums Thema Hypotheken

Die richtige Hypothekenauswahl ist entscheidend für Ihre finanzielle Gesundheit. Wir haben mit unseren Finanzierungsspezialisten gesprochen und nachfolgend die 7 wichtigsten Tipps zusammengefasst, die Ihnen helfen können, eine fundierte Entscheidung zu treffen:

1. Ihre finanzielle Lage gründlich prüfen

“Bevor Sie eine Hypothek abschliessen, ist es wichtig, eine gründliche Analyse Ihrer finanziellen Situation vorzunehmen. Ermitteln Sie Ihr Einkommen, Ihre Schulden und Ihre monatlichen Ausgaben, um zu bestimmen, wie viel Sie sich leisten können, ohne sich zu übernehmen.” erklärt Sven Ortega, Leiter Finanzierungsberatung beim Grundeigentümer Verband Schweiz

2. Hypothekenarten verstehen

Dieser Artikel bietet einen ersten groben Überblick – Es ist aber auf jeden Fall empfehlenswert, sich eingehender über die verschiedenen verfügbaren Hypothekenarten zu informieren. Jede Form bietet spezifische Vor- und Nachteile. Je nach finanzieller Situation, Präferenzen und Risikobereitschaft ist eine andere Lösung am besten geeignet.

3. Vergleichen Sie Angebote

“Man sollte nicht gleich nach dem ersten Termin bei der Hausbank eine Hypothek abschliessen. Nehmen Sie sich die Zeit, Hypothekenangebote von verschiedenen Anbietern zu vergleichen. Schauen Sie nicht nur auf die Zinssätze, sondern auch auf die Gebühren, die Flexibilität der Bedingungen und andere wichtige Faktoren”, erklärt Ortega. Das Team vom Grundeigentümer Verband Schweiz unterstützt Sie gerne dabei, den besten Zinssatz am Markt zu finden..

4. Verhandlung der Konditionen

Yves Augsburger, Senior-Hypothekarexperte, führt aus: “Scheuen Sie sich nicht, die Konditionen Ihrer Hypothek zu verhandeln. Manchmal können Sie bessere Bedingungen erreichen, indem Sie um eine Senkung der Zinsen oder um andere Anpassungen bitten, die Ihre Gesamtkosten über die Laufzeit der Hypothek reduzieren. Mit den Leuten reden hilft.” Auch hier steht Ihnen das erfahrene Team rund um Sven Ortega und Yves Augsburger gerne zur Verfügung.

5. Zinsentwicklung verstehen

Ein Verständnis der Zinsentwicklung und der entsprechenden Einflussfaktoren kann dabei helfen, den passenden Zeitpunkt für den Abschluss einer Hypothek zu wählen. Es empfiehlt sich, ab und zu einen Blick in den Wirtschaftsteil der Zeitung zu werfen oder sich auf der Website der Schweizerischen Nationalbank (SNB) über die geldpolitischen Entwicklungen zu informieren. Prognosen von Banken sind jeweils mit einer gewissen Prise Vorsicht zu genissen, können aber auch als Orientierung dienen.

6. Langfristige Planung

“Denken Sie über die unmittelbare Zukunft hinaus und berücksichtigen Sie Ihre langfristigen finanziellen Ziele. Wie wird sich Ihre finanzielle Situation in fünf, zehn oder sogar zwanzig Jahren entwickeln? Planen Sie für zukünftige Einkommensänderungen oder grosse Ausgaben wie Bildungskosten oder den Ruhestand”, so Simon Purtscheller, Hypothekarexperte beim Grundeigentümer Verband Schweiz.

7. Fachliche Beratung suchen

Zuletzt ist es oft ratsam, professionelle Beratung einzuholen. Ein Hypothekenberater oder ein Finanzplaner kann Ihnen helfen, die besten Entscheidungen basierend auf Ihrer persönlichen finanziellen Situation und Ihren langfristigen Zielen zu treffen. 

Durch die Anwendung dieser Tipps können Sie besser vorbereitet sein, um eine Hypothek zu wählen, die nicht nur Ihren aktuellen Bedürfnissen entspricht, sondern auch Ihre finanzielle Zukunft sichert. 

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Dario
Widmer
Immobilienspezialist aus Leidenschaft